“They just carry on crafting these gorgeous wines with uncommon sensitivity, great intuition and with just one aim in mind: elegance.”

– Anne Krebiehl MW

Das Weingut Rudolf Fürst blickt auf eine lange Tradition zurück. Nachweislich schon seit 1638 betreibt die fränkische Familie Fürst den Weinanbau. Pauls Vater Rudolf, der sehr früh verstarb, hatte im Altort von Bürgstadt einen kleinen, bäuerlich gemischten Betrieb mit Viehhaltung, Obst-, Wein – und dem früher in dieser Gegend üblichen Tabakanbau.

Mit Übernahme des Weingutes 1979 errichteten Paul und Monika Fürst am Rande des Ortes die heutigen Gutsgebäude: Im Herzen des Centgrafenberges gelegen, schön eingebettet und mit herrlichem Ausblick auf die mittelalterliche Fachwerkstadt Miltenberg. Nachdem die Weinberge über viele Generationen hinweg durch Realteilung immer kleiner wurden kultivierten und renovierten die Eheleute Fürst besonders schöne, steile Parzellen, in den besten Flächen. Der Besitz wurde Schritt für Schritt von 1,5 ha auf aktuell 21 ha erweitert, davon sind über 60% Spätburgunderreben.

Bereits zu einem Zeitpunkt, an dem in Deutschland der An- und Ausbau von hochwertigen Burgunderqualitäten noch keinerlei Rolle spielten, war Paul Fürst und eine Handvoll namhafter deutscher Winzerfreunde im regen Erfahrungsaustausch mit den traditionell großen Pinot Noir Weingütern im Burgund, in Oregon und der Bündner Herrschaft. Erklärtes Ziel war, zu Lernen und Erkenntnisse zu gewinnen, um die Feinheiten der Rebsorte Spätburgunder optimal zur Geltung zu bringen. Diese Pionierarbeit begann ab 1989 erste Früchte zu tragen, der Durchbruch war geschafft.

Im Jahr 2007 kam Sebastian Fürst, nach seinem Weinbau- und Oenologiestudium in Geisenheim, Praktika im Burgund, Elsass, Spanien und Südafrika sowie bei deutschen Spitzenbetrieben, in den Familienbetrieb. Ein Schwerpunkt liegt auf der gezielten ökologischen Ausrichtung des Weingutes, ein anderer auf der konsequenten Durchführung eines burgundischen Ausbaustils, so zum Beispiel in der Vergärung mit ganzen Trauben.

Familie Fürst :
Paul und Moni, Sebastian und Isabell
mit Frida, Lisa und Rosa

In 2018 ging der Betrieb auf Sebastian und seine Frau Isabell über. Vater und Sohn arbeiten nach wie vor eng zusammen, getrieben von dem gemeinsamen, kompromisslosen Bestreben, die handwerklichen Techniken permanent zu verbessern, um den Weinbergen noch mehr Qualität abzuringen. 2010 bekamen die Weinverkostung und das Kelterhaus eine neue Heimat. Baulich wurde das Ensemble in der in dieser Gegend üblichen, klassischen Scheunenform neu und modern interpretiert. Mit Holz und Beton, puristisch und funktional.

Das Weingut erhielt für seine Weine viele hochwertige Auszeichnungen. Paul wurde in 2003, Sebastian in 2018 jeweils zum deutschen Winzer des Jahres gewählt und Paul bekam in 2020 die Würdigung für sein Lebenswerk.

Bei der Arbeit im Weinberg steht eine aufwendige, fast schon penibel zu bezeichnende Pflege der Rebstöcke im Vordergrund. Bestes vielschichtiges Pflanzgut von alter Genetik ist Pflicht, genauso wie hohe Stockzahlen und eine bodennahe Erziehung der Weinstöcke. Traditionell werden die Weinberge ausschließlich mit selbst erzeugtem Kompost versorgt. Es wird gestaffelt und selektiv gelesen. Dies führt bei hoher Strahlungswärme des Bodens, maximal hochwertigen Weinreben und sehr niedrigen Erträgen zu der Qualität, die unsere Weine national und international, mittlerweile in gut 30 Ländern weltweit, auszeichnet.

„Wein ist ein Naturprodukt. Unsere Grundlage.
Wir machen also einfach das, was für den Wein am besten ist. Und wenn die Traube gut ist, wird auch der Wein gut. Am Tag der Ernte wissen wir genau, welchen Schatz wir in den Händen halten“

– Paul Fürst

In der Weinbereitung gilt für alle Weinlagen unseres Weingutes eine natürliche, schonende und handwerkliche Kellerarbeit. Durch die lange Lagerung auf der Hefe klären sich die Weine selbst. Die Rotweine werden nach der offenen Maischegärung in großen Holzbottichen in der Korbpresse gekeltert und liegen anschließend für 13 bis 18 Monate in burgundischen Stückfässern (228 Liter). Danach wird unfiltriert in Flaschen gefüllt. Die Weißweine werden nach schonender Pressung sowohl in großen und kleinen Holzfässern als auch in Edelstahltanks vergoren und sechs bis sechzehn Monate gereift.